( „Odýne“ (οδΰνη – „Schmerz, Leid“))
Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius und M. soleus) mit dem Fersenbein (Kalkaneus). Sie ist die
größte Sehne unseres Körpers. Schmerzen können aus einer Entzündung des umgebenen Gleitgewebes (Peritendinitis) oder einer Entzündung der Sehne (Tendinitis) resultieren. Oft ist liegt eine Kombination aus beiden Pathologien vor. Betroffen sind häufig Sportler mit einer Belastung im Rahmen von Lauf- und Ballsportarten. Bei 24% aller Menschen tritt eine Erkrankung der Achillessehne mindestens einmal im Leben auf.
Symptome
Eine Entzündung des Gleitgewebes (Peritendinitis) betrifft häufig jüngere Menschen. Hier zeigt sich ein brennender Schmerz, der sich häufig im Laufe des Tages verschlimmert. Im Gegensatz hierzu findet sich eine Entzündung der Sehne (Tendinitis) häufiger bei Menschen im mittleren Alter. Die Symptome ähneln denen einer Peritendinitis. Die Sehne ist mitunter lokal verdickt, was sich gut mit dem Daumen und dem Zeigefinger tasten lässt. Gelegentlich fühlt sich auch überwärmt an.
Ursachen
Die Ursache für die Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Diskutiert wird eine sich wiederholende Überlastung der Sehne mit Mikrotraumata und anschließenden Reparaturmechanismen. Das normalerweise vorherrschende Kollagen vom Typ I wird im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium dann durch den Typ III ersetzt (Kollagendesorganisation). Neben Kollagentypveränderungen kommt es zu einer Gefäßeinsprossung (Neovaskularisation). Daher ist eine rechtzeitige Therapie ein wesentlicher Faktor für eine zügige Rehabilitation. Auch Fehlstellungen des Fuß- und Sprunggelenkkomplexes sind eine wichtige Ursache für Pathologien der Achillessehne.
Diagnose
Neben einer genauen Anamnese mit Analyse der sportlichen oder beruflichen Belastung und der klinischen Untersuchung, kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Bei Patienten mit einer chronischen Erkrankung kann eine MRT- Untersuchung zur weiteren Abklärung herangezogen werden.
Therapie
Die meisten Patienten können mit einer adäquaten konservativen (nicht operativen) Behandlung therapiert werden. Diese beinhaltet insbesondere ein exzentrisches Training, das von den Patienten selbst durchgeführt werden kann. Fehlstellungen im Fuß- und Sprunggelenkbereich können mittels orthopädischer Einlagen korrigiert werden. In der akuten Schmerzphase kommen entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Injektionen mit Autologem Konditioniertem Plasma (ACP/ PRP) und eine extrakorporale Stoßwellentherapie sind weitere Bausteine im Therapieschema.
Eine operative Therapie sollte nur bei anhaltenden und konservativ ausbehandelten Patienten in Betracht gezogen werden bei denen trotz adäquater Behandlung (bis zu 6 Monaten) keine Besserung erlangt werden kann. Hier wird das chronisch entzündete und degenerativ veränderte Gewebe entfernt und Vernarbungen der umliegenden Strukturen gelöst.
Beispiel für eine Übung im Sinne eines exzentrischen Trainings.
Die dargestellten Inhalte ersetzen in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte und Therapeuten. Sie und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen einzuleiten.